Verschiedene Faktoren können zur Entstehung der Osteoporose beitragen. Bei den Risikofaktoren unterscheidet man zwischen allgemeinen Risiken, dem Risiko durch spezielle Grunderkrankungen und dem Risiko durch eine vorangegangene medikamentöse Therapie.
Lebensalter und Geschlecht
Das Risiko steigt mit dem Alter. Nach dem Erreichen der sogenannten Knochenspitzenmasse etwa ab dem 40. Lebensjahr, lässt sich ein altersbedingter Knochenverlust von 0,3% pro Jahr beobachten. Frauen sind circa 4-mal häufiger betroffen als Männer. Das Risiko steigt nach der Menopause durch die hormonelle Veränderung im Körper. Bei etwa 20-25% der Frauen kann bereits in den ersten 5 Jahren nach der Menopause, mit ausbleibender Östrogenproduktion, ein erhöhter Abbau der Knochenmasse stattfinden. Dieser postmenopausale Knochenmasseverlust ist individuell unterschiedlich ausgeprägt und beträgt im Durchschnitt 1,9% pro Jahr (1).
Eigene oder familiäre vorangegangene Frakturen der Wirbelkörper oder Hüfte
Gerade bei eigenen Frakturen ab dem 50. Lebensjahr oder bei Hüftfrakturen der Eltern sollte man eine mögliche Osteoporose-Erkrankung abklären lassen, um frühzeitig Brüche vermeiden zu können.
Nachlassende Muskelkraft durch Bewegungsmangel
Durch die schwindende Muskelkraft kann es zu Stürzen kommen, wodurch ein Bruch entstehen kann. Eine Immobilität sollte vermieden werden, da dadurch die Muskelkraft nachlässt. Dies führt zu einem Abbau der Knochenmasse und das Risiko eines Bruches steigt.
Der Lebensstil
Rauchen und regelmäßiger Alkoholkonsum können das Risiko steigern.
Calcium- und Vitamin D3-Mangel
In Bezug auf die Ernährung spielt als Risikofaktor vor allem ein Calcium- und Vitamin D3-Mangel eine große Rolle. Nimmt man zu wenig Calcium zu sich, bedient sich der Körper am Mineral des Knochens, wodurch dieser an Masse verliert und instabil wird. Vitamin D3 wird benötigt, um Calcium über die Nahrung im Darm besser aufnehmen zu können. Liegt ein Mangel an Vitamin D3 vor, wie es häufig im Winter aufgrund der tiefstehenden Sonne der Fall ist, wird weniger Calcium in die Knochen eingelagert.
Risiko durch spezielle Grunderkrankungen
Entsteht eine Osteoporose aufgrund einer anderen Erkrankung, spricht man in diesem Fall von einer sekundären Osteoporose. Das Risiko daran zu erkranken ist z.B. bei Diabetes mellitus Typ 1 erhöht und wird häufiger mit Hüft- und Wirbelkörperfrakturen in Verbindung gebracht. Weitere Erkrankungen, bei denen über einen längeren Zeitraum Kortison als Medikament eingesetzt wird (z.B. Prednisolon >7,5mg/Tag bei Rheumatoider Arthritis), können zu einer Osteoporose führen. Eine Basisdiagnostik der Osteoporose sollte parallel zur primären Erkrankung erfolgen.